Joseph Haydn komponierte die Sinfonie mit dem Paukenschlag. Es handelt sich um die Sinfonie Nr. 94 G-Dur, welche Haydn bei einem Aufenthalt in England im Jahr 1791 schrieb. Die Uraufführung fand ebenfalls in England statt; und zwar in London am 23. März 1792. Die Sinfonie mit dem Paukenschlag sorgte für Aufsehen, denn der „Rumms“ ist in der Sinfonie völlig unerwartet und bricht bisherige Standards. Zugleich bringt Joseph Hayden in seiner 94. Sinfonie damit seinen Humor und seine Scharfsinnigkeit zum Ausdruck.
Warum hat die Sinfonie die Bezeichnung „mit dem Paukenschlag“?
Die Sinfonie mit dem Paukenschlag wird deshalb so bezeichnet, weil es in dem Werk einen akustischen Knalleffekt beziehungsweise einen großen Paukenschlag gibt. Der Paukenschlag befindet sich im zweiten Satz der Sinfonie. Der zweite Satz ist ein langsamer Teil der insgesamt vier Teile einer Sinfonie. Mit dem Paukenschlag aus dem Nichts sorgt der Komponist Haydn dafür, dass das Publikum nach insgesamt 16 Takten leiser Komposition wieder aufmerksam wird – geradezu aus dem Tiefschlaf erwacht – und der Sinfonie folgt.
Das eigentliche Ziel des Paukenschlags soll laut Überlieferungen jedoch ein anderes gewesen sein. Hayden wollte das Publikum damit mit etwas Unerwartetem überraschen. Gelungen scheint ihm das allemal. In der britischen Presse wurde von dem Überraschungseffekt berichtet und insgesamt sorgte das Werk für Aufsehen.
Im zweiten Satz sind normalerweise die Pauken und Schlaginstrumente leise beziehungsweise gar nicht zu hören. Hayden setzt ein Zeichen der Aufklärung und bricht bisherige „Regeln“.
Wer war Joseph Haydn?
Haydn bringt Humor in seine Werke mit ein. Es ist auch überliefert, dass er bei Konzerten das Publikum erschrak, indem er alle Instrumente durcheinander spielen ließ. Ein weiteres Zeichen, dass er nicht immer der ernsthafteste aller Komponisten gewesen sein mag, sondern lieber unterhaltend war. Der österreichische Komponist galt zudem als liebenswürdig und gesellig sowie optimistisch und gutherzig.
Der am 31. März 1732 in Österreich geborene Joseph Hayden war ein guter Freund von Wolfang Amadeus Mozart und beeinflusste dessen Werdegang. Zusammen prägten Sie die Wiener Klassik. Hayden war schon zu Lebzeiten einer der bekanntesten Komponisten in ganz Europa. Am 31.05.1809 starb Franz Joseph Haydn im Alter von 77 Jahren in Wien aufgrund Altersschwäche.
Werke von Joseph Haydn
Mit 104 Sinfonien ist Joseph Haydn ein Komponist, der wohl die meisten Sinfonien geschrieben hat. Hinzu kommen zahlreiche andere Werke sowie die deutsche Nationalhymne, die ursprünglich für den Kaiser gedacht war.
104 Sinfonien, unter anderem:
- Pariser Sinfonien
- Londoner Sinfonien
- Sinfonie mit dem Paukenschlag
- Sinfonie mit dem Paukenwirbel
50 Instrumentalkonzerte
Orchesterwerke
Kammermusik, unter anderem:
- 11 Sonaten für Klavier und Violine
- 41 Klaviertrios
- 21 Streichtrios
- 6 Sonaten für Geige und Bratsche
- 125 Trios für Bariton, Bratsche und Cello
- 52 Cembalo-/Klaviersonaten
- 83 Streichquartette
- Werke für gemischte Besetzungen
Vokalmusik:
- Kantanten
- Chöre
- Lieder
Oratorien, darunter:
- Die Schöpfung
- Die Jahreszeiten
Messen
Bühnenmusik:
- 24 Opern
- Singspiele
- Schauspielmusiken
Tanzmusik:
- Menuette
- Tänze
Zu den bekanntesten Werken zählen unter anderem die Sinfonie mit dem Paukenschlag, die Schöpfung, die Jahreszeiten, die Sinfonie mit dem Paukenwirbel und das Zigeunertrio.